Enne Besuch emm Zoo (Tiergarten)

Unser Enkel ist inzwischen 12 und ab und an zu Besuch. Da kommt es gele­gentlich noch vor, wenn alle Spiele gespielt sind, wenn die Augen vom Com­puter rechteckig sind, wenn den Groß­eltern partout nichts Besseres einfällt - dann fahren wir zum Tierpark.

Sensationell unspektakulär, aber ein Ritual. Das Futter wird gleich an der Kasse mit gekauft, immer zwei Tüten. Welches Tier wie viel bekommt steht eigent­lich auch seit Jahren fest. So geht es auf die altbekannte Runde.

Zuerst zu den einge­sperrten Vögeln. Während freie Art­genossen außen herum hüpfen, ist es wohl nicht schön für die da drinnen, egal. Da ist auch der Beo. Er spricht immer noch nicht mit uns, legt nur den Kopf schief und denkt wohl: die schon wieder. Dann wieder der Gag mit der 'Schneule'. Tausend mal lustig die Schnee-Eule zu ver­albern, geht auch noch ein weiteres mal.

Da lauern schon die ersten Ziegen. Früher gingen sie oft als Sieger vom Platz, hatten sich vom ‚kleinen‘ Enkel die ganze Tüte Futter ge­schnappt und in null­komma­nix komplett mit Papier ver­schlungen. Da war das Geschrei groß – wohl­gemerkt vor dem Gatter. Aber nun klappt so ein mieser Hinter­halt natür­lich nicht mehr, mit 12 wird wohl­bedacht und sozial abge­wogen gefüttert - nur die Kleinen kriegen was.

Schon kommen die Hasen­käfige in Sicht, pardon Kanin­chen natürlich. Sind aber nicht so interessant, Artge­nosse Paul wartet ja zu Hause in einem kleinen Käfig. Dennoch heute ist Aus­verkauf! 20€‚- ein Stallhase to go. Der Tierpark macht wohl aus der Hasen­potenz eine Geschäft. Ich hab im Stillen überlegt, was kostet eigentlich 1kg Hasen­fleisch im Laden? Psst, brauch aber keiner wissen.

Irgend­welche Rinder und Esel stehen derweil gelang­weilt des Weges und bewegen keinen Huf. Es ist Sonntag und die Mägen quillen über von dem Tüten­futter vieler Enkel vor uns. Selbst das Wisent mit der lila Zunge ruht auf dem Beton und rührt nur den Schwanz, der Fliegen wegen. Sonst bekam die Riesen­zunge stets eine ganze halbe Tüte, der Körper­größe ange­messen.

Es geht vorbei am Spielplatz mit Rutsche, elek­trischen Karussell und den Selbstfahrer-Autos. Früher der eigent­liche Anziehungs­punkt des Parks, ist in­zwischen völlig pupe. Da ist Go-Kart schon eher angesagt. Wir gehen aber inzwischen an den Käfigen mit Nacht­vögeln, die wie immer tags­über schlafen. Auch egal, sieht so auch gut aus. Zuerst kommt der komische Kauz, dann der Pattex. Wieder so ein Joke mit Bart. Opa muß sich bald mal etwas Neues einfallen lassen.

Vorsicht Pferde beißen! Steht groß auf einem Schild. Trotzdem haben die immer den Rest der Tüten be­kommen, so auch diesmal.

Es ist schon etwas kühl Anfang Sep­tember, die Tropen­vögel sind bereits ‚in-häusig‘. Da begrüßen wir wie gewohnt Mama- und Papagei, sowie Pippi- und Kakadu. Wie gesagt, alles alte Bekannte. Bei den Raub­tieren stinkt es ohren­betäubend nach nassem Fuchs.

Mit ange­haltenem Atem und wieder mal von der Fauna beseelt erreichen wir den Verkaufs­stand. Noch 'en Eis am Stiel. Nee, war das wieder schön Bis bald. Dann gehen wir aber auch wieder zu den Affen.