Achilles Verse - Seite 2

AV 31

Wie bei 'Versteckte Kamera',
fühlt sich der Herr Doktor da,
kommt hoch und atmet erstmal durch,
die Angst, inzwischen wie ein Fluch.
Seit der Zeit in Kriegsgebieten
ist dies Manko ihm geblieben
und folglich für den Humanist,
nun seine Achilles-Ferse ist.
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AV 32

Zuhause bessert sich das Klima,
das Leihfahrzeug ist wirklich prima,
man plant gar, wieder lebensfroh,
einen Sonntagsausflug in den Zoo.
Bei Achilles rattern schon Ideen,
dies und jenes könnte gehen,
doch er ist tierlieb, infolgedessen,
sind böse Streiche schnell vergessen.
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AV 33

Beim Tütenfutter an der Kasse,
kam die Idee, es wär doch klasse,
wenn Buschwerk, hohes Gras hier wäre,
etwas Steppen-Atmosphäre.
Drum die Idee, in jedem Beet,
wird Mais und Weizen ausgesät.
Achilles sät, sät mit Vergnügen,
hat kaum noch Futter für die Ziegen.
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AV 34

Geißlein, Mutter, Ziegenvatter,
stecken Köpfe durch das Gatter.
Achilles nutzt die Gelegenheit
hat kleinen Scherz für sie bereit.
Bunte Wäschekammern zieren,
an den Ohren manche Tiere,
da hilft keine Meckerei,
nur die frechsten sind dabei.
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AV 35

Bunt markiert nun diese Herde,
als nächstes kommen nun die Pferde.
Die sind zu groß für eine Spaß,
erst bei den Äffchen lohnt sich das.
An einer Schnur die Leckerei
ziehen sie sich schnell herbei,
doch es will einfach nicht gelingen,
dies durch den Maschendraht zu bringen.
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AV 36

Danach im Hamsterfreigehege,
kleine Nager wuseln rege
flink umher und hoppeln munter
das Gelände rauf und runter,
spielen fangen, haschen,
den anderen am Hintern fassen
und als Achilles mitspielen wollte,
die ganze Meute flugs sich trollte.
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AV 37

Da kommen Schildkröten in Sicht,
fressen Gras und stören sich nicht,
als Achilles einen Panzer schnappt
und 'nen Kaugummi drauf pappt.
Darin steckt das schlaue Kind
ein Fähnchen von Borussia g'schwind.
Künftig ist nun allen klar,
wer hier sportlich tätig war.>>>

AV 38

Der Zoobesuch ist nun zu Ende,
man verläßt nun das Gelände
und im Drehtor, ganz verschmitzt,
hat Achilles den Gedankenblitz:
beim nächsten Male wird das der Hit,
ich nehm ein Fahrradschloß mir mit,
es paßt tatsächlich wunderschön,
hier ans Drehkreuz dann - beim Gehen.
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AV 39

Eines Tages schreit Papa: Sofort!
Achilles eilt nun zum Rapport.
Vorbei sei nun die Spielerei,
mit Streichen, Spaß und Dererlei.
Der Ernst des Lebens nun beginnt,
du kommst in die Schule, Kind!
'Ich weiß, ich weiß, da ist was los,
meistens stören die Lehrer bloß'.
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AV 40

Der Tag der Tage rückt heran
und es reift der erste Plan.
Achilles weiß noch nicht so recht,
wie tickt hier das Lehr-Geschlecht.
Sind das trockne Bürokraten,
die keine eigene Kindheit hatten,
machen dem Lehrauftrag anstatt,
alles Kreative platt?
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AV 41

Während Rektor in der Aula spricht,
von Lebenszielen und Verzicht,
hat Achilles keine Zeit versäumt,
heimlich die Zuckertüte umgeräumt.
Der alte Wecker tickt nun darin,
erfüllt jetzt endlich seinen Sinn.
Alles abgelegt vorm Lehrerzimmer
und Herr Rektor spricht noch immer.
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AV 42

Ganz plötzlich die Sirene geht,
das Publikum erschrocken steht,
„Verlassen sie nun das Gelände“,
beschwichtigend Rektors Hände.
Es quietschen auf den Schulhof Reifen,
und Polizisten zu den Waffen greifen.
Achilles auf dem Heimweg spricht:
Der erste Tag war gar nicht schlecht.
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AV 43

Entwarnung kommt dann über Nacht,
die Schule hat das klar gemacht.
Es gäb keinen Grund für Sorgen.
Ranzen gepackt am nächsten Morgen.
Den Schulweg erstmals ganz allein,
nach kurzem Stück sind sie zu Dreien.
Achilles checkt, sind keine Pfeifen,
die können einen Spaß begreifen.
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AV 44

So gründet sich an diesem Tage
zufällig eine Grundschulplage.
Eine Gang der Gleichgesinnten,
die Schule auch noch witzig finden,
denn der Ernst, den Eltern predigen,
läßt sich auch lustiger erledigen.
So hat Achilles nachgedacht
und Mehlwürmchen mitgebracht.
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AV 45

Die Lehrerin, Frau Blume, lacht,
hat einen Sitzplan ausgedacht.
So ist schnell klar und gut zu wissen,
wo die Mädels sitzen müssen.
Zur Pause dann, Achilles trödelt,
hat Würmer aus 'ner Box gefädelt
und sie auf Stühlen ausgesetzt,
verläßt den Klassenraum zuletzt.
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AV 46

Die Hupe geht, Pause vorbei,
Schüler in die Klassen drängen,
Stille herrscht nun in den Gängen.
Plötzlich folgt ein Mordsgeschrei.
Aus Frau Blumes Raume prompt,
schallt zum Herz erweichen,
Tumult und Mädchenkreischen,
bis Hausmeister Krause kommt.
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AV 47

Eingesammelt das Getier,
Diskussionen jetzt und hier:
Gibts noch andres Ungeziefer?
Braucht es einen Schädlingsprüfer?
Was werden die Eltern meinen?
Müssen wir morgen hier erscheinen?
Da hört man Achilles fragen,
ob alle Mädchen Würmer haben?
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AV 48

Emil, Marco - die Kumpanen,
ihrerseits schon etwas ahnen,
schauen rüber zu Achilles nun,
der gibt das Daumenzeichen schon.
Verstörte Kinder gehn nach Hause.
Derweil sucht Wurmexperte Krause,
an der Decke, auf allen Vieren,
nach der Heimstatt von den Tieren.
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AV 49

Nach einer Woche Friedenszeit,
ist ein neuer Plan soweit:
ein Strohseil mit zwei Schlaufen dran,
verbindet Türen im Flur sodann,
vis-a-vis Lehrer- und Direktorraum.
Achilles klopft bei beiden an!
Ein Gaudi, als zwei Herren
auf beiden Seiten zerren.
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AV 50

Auf dem Heimweg unsre Drei
feixen noch, ob Dererlei,
da hat Achilles schon sogleich,
die Idee zu einem anderen Streich.
Instruiert die Freunde nebenbei,
was demnächst zu tuen sei.
So trennen sie sich ganz beschwingt,
weil der nächste Gaudi winkt.
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AV 61

Achilles und Kumpanen,
einen Winteranschlag planen,
haben vor dem Frost der Nacht,
Eimer voll Wasser hergebracht,
die große Schultreppe geflutet.
Und am Morgen, wie vermutet,
Meister Krause tut was er kann,
doch Schule fängt heut später an.
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AV 52

Einem Frevel wider die Natur
sind unsere Helden auf der Spur.
In vielen Vorgärten, oh Graus,
sieht es nach Schotterwüste aus.
Achilles ruft jetzt zu den Waffen,
will hier wieder Ordnung schaffen.
Mit Blasrohren und Wildkrautsamen,
die Öko-Rächer abends kamen.
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AV 53

Ganz nach alter Tradition
hängt so mancher Nachbar schon,
früh am Morgen über’s Fensterbrett
sein Kopfkissen und Federbett.
Achilles kann das nur begrüßen,
als Ziel für‘s Zwille-Schießen.
Die Kletten noch vom alten Jahr,
eignen sich dafür wunderbar.
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AV 54

Die Hitze flirrt über der Stadt,
die sich ins Freibad geflüchtet hat.
Tausende Räder stehen Spalier,
eine ‚Plattfuß-Seuche‘ gibt es hier.
Zufällig und ganz in der Näh‘,
hat unser Trio die Geschäftsidee:
Momentan der große Trend,
Reifen-Pumpen 50 Cent!
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AV 55

Achilles-Freunde sich versprechen,
ihren Schwur niemals zu brechen,
Unrecht keinesfalls zu dulden,
den Opfern keine Rache schulden.
So reift bereits der erste Plan,
gegen einen Nachbar-Clan,
die Großen dort, sind die gemeinen,
striezen dauernd unsre Kleinen.
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AV 56

Am Bolzplatz herrscht seit Tagen Krieg,
klein gegen groß, gibt keinen Sieg.
Ein alter Ball das Streitobjekt,
wird von den Großen oft versteckt.
Achilles erklärt nun seinen Plan,
hat Sand in jenen Ball getan,
ihn abgelegt zum guten Schluß,
mal sehen, wer morgen humpeln muß.
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AV 57

Der Bello aus der Nachbarschaft,
sein Geschäft vor unsrer Haustür macht.
Der Halter nicht zur Einsicht neigt,
drum ist Erziehung angezeigt.
Den Haufen gepackt, mit viel Papier,
legt Achilles nun vor dessen Tür.
Schnell anzünden und kräftig schellen,
der Reflex des Nachbarn ist zum Bellen.
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AV58

Witwe Meier jeden wissen ließ,
ein Riesenkürbis bei ihr sprieß.
Achilles-Freunde schleichen, lauschen,
um den Kürbis auszutauschen.
Der neue hohl, fratzengesichtig,
wirkt mit Grablicht innen, richtig.
Ein Schrei erschallt beim Abendtische:
‚Wehe, wenn ich euch erwische!
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AV 59

Mit dem Spaß zur Weihnachtszeit,
geht Achilles doch zu weit.
Des Nachbarjungen Feuerwehr
gibt es leider schon nicht mehr,
beim ‚Ladykracher‘-Räumversuch
ging diese leider schnell zu Bruch.
Zur Strafe und mit großem Heulen,
mußte er sein Sparschwein keulen.
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AV 60

Ist das Jahr schon fast vorbei,
kommt die große Knallerei.
Was böse Geister einst vertrieb,
ist heut dem Einzelhandel lieb.
Auch Achilles und Kumpanen
ihren Beitrag dazu planen,
wenn im Briefschlitz Kracher knallen,
böse Geister nur noch lallen.
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AV 61

Achilles und Kumpanen,
einen Winteranschlag planen,
haben vor dem Frost der Nacht,
Eimer voll Wasser hergebracht,
die große Schultreppe geflutet.
Und am Morgen, wie vermutet,
Meister Krause tut was er kann,
doch Schule fängt heut später an.
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